Gutachten zum ökologischen Mindestabfluss und Regelungen zum Schwall- / Sunkbetrieb für die Wasserkraftanlange Bakaru in Indonesien, ID
Auftraggeber:
Tractebel Engineering GmbH
Projekthintergrund:
Der Fluss Mamasa in Sulawesi, Indonesien ist seit den 1980er Jahren von der Wasserausleitung in das Kraftwerk Bakaru I und häufigen, schnellen Abflussschwankungen stromabwärts durch den Schwallbetrieb der Anlage betroffen. Bisher gab es keine ökologische Mindestabflussregelung, und nur höhere Abflüsse, die die Turbinenkapazität überstiegen, erreichten das Mutterbett. Da solch hohen Abflüsse allerdings regelmäßig und häufig auftraten und die Morphologie des Flussbetts intakt ist, fanden einige Fische und andere aquatische Arten trotz der starken Auswirkungen der Wasserkraft geeignete Lebensbedingungen vor. Die Artenzusammensetzung außerhalb der Mindestwasserstrecke ist jedoch wesentlich vielfältiger und die Biomasse höher. Das geplante Kraftwerk Bakaru nutzt Wasser aus demselben Reservoir wie Bakaru I. Die installierte Kapazität wird sich zukünftig in etwa verdoppeln, und damit auch zumindest zeitweise der aus dem Gewässer entnommene Abfluss für die Wasserkraft. Dadurch werden die Zeiträume und die Häufigkeit des natürlichen überlaufs am Ausleitungsdamm erheblich reduziert und die Schwallwirkung deutlich stärker. D.h. mit dem Bau des zweiten Wasserkraftwerks ergeben sich neue Anforderungen, insbesondere für den ökologischen Mindestabfluss unterhalb des Damms und den Schwallbetrieb.
Projektbeschreibung:
Zur Untersuchung der Möglichkeiten der umweltverträglichen Wasserkraftnutzung im Kraftwerk Bakaru wurden vier Abschnitte im Fluss Mamasa untersucht.
Befischungen , terrestrische Vermessungen, Probenahmen, Pegelinstallationen, Drohnenflüge und Kartierungen waren Teil der Datenerhebung. Mit den gesammelten
Daten wurden hydrodynamisch-numerische 2D-Modellierungen und Habitatmodellierungen mit CASiMiR Fish durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurden die Schwall/Sunk-Auswirkungen
auf die betroffenen Fischarten untersucht (CASiMiR Hydropeaking).
Basierend auf den Ergebnissen der Modellierungen wurden für das zusätzliche Wasserkraftwerk Bakaru II Wasserabgaberegelungen und Vorgaben für den Schwall/Sunk-Betrieb empfohlen.
Diese verringern den Einfluss der Wasserkraft im betroffenen Abschnitt des Mamasa auf ein ökologisch vertretbares Maß.
Untersuchungsstrecke im Fluss Mamasa
Berechnetes Strandungsrisiko während eines Sunkereignisses